Mallersdorfer Schwestern - Kloster Mallersdorf

Häufig gestellte Fragen zum Patenschaftsprojekt mit Nkandla/ Südafrika:

Was ist das Ziel der Patenschaft?
Durch das Patenschaftsprojekt ist es möglich, dass ein Pate / eine Patin aus Deutschland eine Einzelpatenschaft für ein Kind aus der Gegend in und um Nkandla, Südafrika übernimmt.
Ziel ist es, durch die Übernahme von Patenschaften die Kinder in einem entsprechenden, vom Paten ausgewählten Bereich (s. u.) zu unterstützen und ihnen dadurch eine bessere Zukunftsperspektive zu ermöglichen.


Warum brauchen diese Kinder unsere Unterstützung?
Der „Landkreis“ Nkandla zählt zu den ärmsten Gegenden Südafrikas. Die Arbeitslosigkeit liegt zwischen 75 und 90 %, die HIV-Rate bei etwa 40 %. Hauptsächlich Menschen im Alter von 18 - 40 Jahren sind an HIV/AIDS erkrankt. Aufgrund der hohen Erkrankungs- und Sterberate - insbesondere der „Elterngeneration“ - leben sehr viele Kinder in Nkandla, die einen oder beide Elternteile aufgrund von HIV/AIDS verloren haben als (Halb-) Waisen. Die Bevölkerungsstruktur ist sehr differierend von der Struktur in Deutschland – von den knapp 135.000 Menschen in Nkandla sind fast 2/3 Kinder und Jugendliche unter 20 Jahren!
Sie werden häufig von Geschwistern, Großeltern oder Onkel/Tante aufgezogen. In diesen Familien, in denen häufig kaum Einkommen vorhanden ist und gerade in sogenannten Kinderfamilien, die nur aus Geschwisterkindern bestehen, herrscht große Not.
Doch auch wenn Kinder bei ihren Eltern leben: aufgrund der eben erwähnten, sehr hohen Arbeitslosenquote herrscht in den meisten Familien bei fehlender sozialer Absicherung große Armut vor.

Wo liegt Nkandla?
Nkandla ist ein Ort im Osten Südafrikas (ca. 250 km von Durban und 550 km von Johannesburg entfernt) mit einer Bevölkerungszahl des gesamten „Landkreises Nkandla“ von ca. 135.000 Menschen. Im Ort selbst leben nur wenige tausend Menschen, der Großteil der Bevölkerung ist weit verstreut in einem Umkreis von bis zu 40 km.

Wie sind die Lebensbedingungen?
Familien leben zusammen (vom Säugling bis zu den Großeltern) in einem „homestead“, welches meist aus mehreren Hütten oder einfach errichteten „Häusern“ (zu 90 % aus Lehm, sonst aus Stein; meist 2 kleine Zimmer mit jeweils ca. 15 m2) besteht. Wenn genügend intakte Hütten vorhanden sind, wird eine dieser Behausungen als Küche mit einer Feuerkochstelle am Boden verwendet, die anderen als „Schlaf- und Wohnzimmer“. Somit schlafen oft viele Menschen (getrennt nach männlich und weiblich) zusammen in einer Hütte. In den meisten Hütten ist keine Elektrizität vorhanden. Die Menschen holen Holz aus Wäldern, um z. B. Feuer zu machen. In manchen Regionen gibt es ebenso keine Wasserleitungen/ Wasseranschlüsse im homestead, so dass Menschen das Wasser aus Flüssen schöpfen und in Gefäßen, die sie auf dem Kopf balancieren, nach Hause tragen.


In welchen Bereichen kann ein Kind unterstützt werden?
Als Pate können Sie einen von drei Bereichen auswählen, in dem Sie Ihr Patenkind vordringlich unterstützen möchten. Bei dem Bereich Bildung liegt das Ziel darin, einem Patenkind einen Schulbesuch zu ermöglichen. Das heißt, das Anschaffen von Schuluniformen, Schulmaterialen und bei Bedarf der Transport zur Schule wird hier u. a. unterstützt. In dem zweiten Bereich Ernährung wird ein Patenkind regelmäßig mit Essenspaketen versorgt, das Grundnahrungsmittel wie Bohnen und Mais enthält. Der Bereich individueller Bedarf ist ein weiter gefasster Bereich, in dem je nach individueller Situation eines Kindes z. B. der besondere Unterstützungsbedarf aufgrund einer Erkrankung oder das Anlegen eines Gartens als „Hilfe-zur-Selbsthilfeprojekt“ finanziert wird.
Sollten Sie keinen Bereich wählen, wird Ihnen von unserer Seite aus einer der oben genannten Bereiche entsprechend dem größten Bedürfnis des Kindes zugeteilt.
Sollte Ihr gespendeter Betrag über die Bedürfnisse des Kindes in einem Bereich (z. B. Bildung) hinausgehen, kommt dieses Geld demselben Kind in einem anderen Bereich (z. B. Ernährung) zu.


Wie läuft die Zusammenarbeit mit Nkandla?
Seit mehr als 50 Jahren sind Mallersdorfer Schwestern in der Missionsstation in Nkandla tätig. Seit dieser Zeit wird auf verschiedenste Weise die afrikanische Bevölkerung in dieser Gegend unterstützt. Während der Apartheid-Zeit wurde das Krankenhaus, das die Schwestern betreuten, von 20 auf 260 Betten ausgebaut. Zudem wurden viele „Hilfe zur Selbsthilfe-Projekte“ (u. a. Kurse in verschiedensten Handarbeiten, Gartenbau, Viehzucht...) sowie neben der Missionsarbeit Aufklärungsprojekte über Unterernährung, Tuberkulose usw. initiiert. Innerhalb des letzten Jahrzehntes verschob sich der Schwerpunkt immer mehr auf die HIV/AIDS-Problematik und die dadurch entstehenden Herausforderungen: Krankheit und Tod insbesondere der „Elterngeneration“, fehlendes Einkommen, eine beängstigende Anzahl an AIDS-Waisenkindern, aufgrund fehlender Versorgung mangelhafte Ernährung und keine Schulbildung unzähliger Kinder.
Somit wurde im Jahr 2006 von den „Nardini Sisters“ in Nkandla offiziell das „Sizanani Outreach Programme“ (SOP) ins Leben gerufen, wobei das Ziel der „Hilfe zur Selbsthilfe“ auch hier wieder als wichtiger Bestandteil vertreten ist.
Hilfe wird von SOP insbesondere geleistet mit
- der Betreuung und Pflege von kranken Menschen vor Ort
- der Aufklärung, Beratung und Testung bezüglich HIV/ AIDS
- Schuluniformen und Schulmaterialien, um den Kindern einen Schulbesuch zu ermöglichen
- Schulspeisungen
- Aufklärungsprojekten in Schulen und Gemeinden
- Essenspaketen, die Grundnahrungsmittel wie Bohnen und Mais enthalten
- dem Betreiben eines Waisenhauses mit 30 Waisenkindern
- Schulungen im Gartenbau
- Reparaturen oder Neubau von Hütten
- der Bereitstellung von sozialpädagogischer Unterstützung beim Beantragen von Papieren wie Geburtsurkunden und Ausweisen, um dadurch für Menschen finanzielle Unterstützung vom südafrikanischen Staat zu erhalten (v.a. Kindergeld, Rente, Berufsunfähigkeitsabsicherung)


Kann ich mir mein Patenkind aussuchen?
Die Patenkinder werden nach Bedürftigkeit ausgewählt – das Projekt möchte gezielt diejenigen Kinder in der Gegend von Nkandla unterstützen, bei denen die Not am größten ist. Deswegen kann von Ihrer Seite aus auf Wunsch die Alterskategorie (unter 12 Jahren oder 12-16 Jahre) angegeben werden, ansonsten werden jedoch von südafrikanischer Seite aus nach den Kriterien der größten Bedürftigkeit die Patenkinder ausgewählt und zugeteilt.
Hierbei wollen wir uns bewusst gegen eine in manchen Organisationen angebotene „Katalogmentalität“ stellen – für uns zählt: wo die Not am größten ist, dort wollen wir am schnellsten eingreifen und bedanken uns für Ihre Unterstützung und Ihr Verständnis!


Wie häufig und in welcher Sprache erhalte ich Informationen zu meinem Patenkind?
Einmal pro Jahr werden Sie einen Informationsbrief zu Ihrem Patenkind erhalten. Da im Projekt auf südafrikanischer Seite nur zwei deutschsprachige Schwestern sind, werden die Briefe in Englisch verfasst.
Das Verfassen eines Briefes erfolgt folgendermaßen:
Der „Caregiver“ (die Person von SOP, die sich um die Versorgung Ihres Patenkindes kümmert und das Patenkind und seine Familie regelmäßig besucht) schreibt Ihnen im 1. Brief über Ihr neues Patenkind, dessen Lebenssituation, Bedürfnisse…
Anschließend erhalten Sie dann einmal jährlich einen Brief über Ihr Patenkind (was hat sich im Leben des Kindes ereignet, wofür wurde das von Ihnen gespendete Geld eingesetzt). Ist das Kind bereits etwas älter, wird versucht, auch vom Kind selbst etwas „Persönliches“ mitzugeben (z.B. eine Zeichnung, ein Bild, einige selbstgeschriebene Zeilen…). Der Brief wird meist vom Caregiver handschriftlich verfasst und von einer unserer Büroangestellten in Nkandla getippt. Aufgrund der meist mangelhaften Englischkenntnisse der Patenkinder selbst, die die Sprache Zulu sprechen, ist eine Kommunikation über einen Caregiver notwendig.
Natürlich ist von südafrikanischer Seite stets das Bemühen vorhanden, Ihnen möglichst detailliert die Daten Ihres Patenkindes zukommen zu lassen. Jedoch erleben wir auch z.B. aufgrund fehlender Bildung oder kulturell bedingt, dass etwa das Alter oder die Schulklasse des Kindes von Seiten der Eltern oder Verwandter falsch angegeben wird. Wir bitten Sie hierfür um Verständnis (Sie erleben kulturelle Unterschiede auf diese Art & Weise manchmal sehr eindrücklich).


Bekomme ich noch weitere Informationen aus Nkandla bzw. von SOP?
Ja! Voraussichtlich zweimal pro Jahr werden Sie einen „Newsletter“ aus Nkandla in deutscher Sprache via E-mail erhalten. Dadurch möchten wir Sie über die verschiedenen Einsatzbereiche und Aktionen des Sizanani Outreach Programmes (SOP) auf dem Laufenden halten.


Wann bekomme ich eine Spendenbescheinigung?
Jeweils zu Beginn des neuen Jahres wird Ihnen vom Kloster Mallersdorf eine Spendenbescheinigung (Ihre gesamte Spende ist steuerlich absetzbar) über die Gesamtsumme Ihrer jährlichen Spende auf dem Postweg zugesandt.


Kann ich meinem Patenkind Briefe schreiben oder Geschenke schicken?
Sollten Sie Ihrem Patenkind einen Brief zusenden wollen, schicken Sie diesen bitte an die Adresse der Nardini Sisters in Nkandla, Südafrika mit Angabe des Namens Ihres Patenkindes und der Patenschaftsnummer. Der Brief wird dann vom jeweiligen Caregiver an das Kind überreicht und ggf. von Englisch in Zulu übersetzt.
Wir bitten Sie jedoch um Verständnis dafür, dass aus logistischen Gründen von Südafrika aus auch weiterhin nur einmal jährlich Information über Ihr Patenkind gesendet wird und Sie somit keine unmittelbare Antwort auf einen Brief / ein Geschenk erhalten.

Aufgrund sehr hoher Portokosten für ein Paket von Deutschland nach Südafrika und den zu unseren deutschen Kindern meist sehr unterschiedlichen Geschenkwünschen/ Bedürfnissen der Kinder raten wir von einem Geschenkversand eher ab. Sollten Sie sich trotzdem dafür entscheiden, etwas auf dem Postweg (s. o.) zuzusenden, werden unsere Caregiver Ihrem Patenkind das Geschenk in ihre Hütte bringen. Bedenken Sie bitte, dass Sie Kindern in Südafrika z. B. mit einem Handtuch, Kleidungsstücken, Stiften, Kerzen eine größere Freude bereiten können als z. B. mit Plüschtieren, die in dieser Kultur Kindern oft nicht vertraut sind.
Wir bitten Sie jedoch auch hier, Verständnis dafür zu zeigen, dass aus organisatorischen Gründen ein Brief von Nkandla aus weiterhin nur einmal jährlich möglich ist (der Aufwand für einen solchen Brief ist wie oben erwähnt nicht unwesentlich und unser Hauptgedanke ist auch weiterhin die möglichst gute Versorgung möglichst vieler bedürftiger Menschen in Nkandla).

Sollte der Wunsch bestehen, Ihrem Kind ein Geschenk zukommen zu lassen, so ist unser Vorschlag, dass Sie einen zusätzlichen Betrag (z.B. an Weihnachten mit Verwendungszweck „Weihnachtsgeschenk für Njabulo Thuli, a15“) an das Ihnen bekannte Konto überweisen und somit Ihrem Patenkind eine Freude machen – die Mitarbeiter vor Ort kaufen davon für Ihr Patenkind ein Geschenk.


Kann ich mein Patenkind besuchen oder es für einen Urlaub nach Deutschland einladen?
Nein. Wir sehen jede einzelne Patenschaft als Unterstützung für ein Kind in Nkandla. Organisatorisch ist es uns nicht möglich, Ihnen einen Besuch bei Ihrem Patenkind zu ermöglichen.
Zudem vertreten wir den Standpunkt, dass es für Kinder aus der sehr armen Gegend im Osten Südafrikas nachteilig ist, wenn diese den deutschen Wohlstand erleben dürfen, dann aber wieder in ärmste Verhältnisse zurückkehren müssten.
Auch uns selbst fällt diese Thematik manchmal schwer! Wir würden viele Kinder gerne einmal für ein paar Tage „rausholen“ aus ihren sehr häufig schwierigen Lebensumständen. Langfristig wissen wir aber, dass dies die Lebenssituation der Kinder nur noch weiter erschweren würde.
Wir sind sehr dankbar für Ihre Hilfe und bitten Sie, unseren Weg hier zu unterstützen.


Unterstütze ich mit meinem Geldbetrag immer dasselbe Kind?
Ja. Ihr monatlich gezahlter Betrag unterstützt immer dasselbe Kind in einem der oben angegebenen Bereiche. Einzig wenn sich eine größere Veränderung im Leben des Kindes ergeben sollte, kann sich dies ändern.
Sollte das Kind beispielsweise aus dem Einzugsgebiet von SOP wegziehen, würde auch unsere Unterstützung aufgrund dessen beendet werden müssen. Hierüber würden wir Sie verständigen und Ihnen ein anderes Kind zur Unterstützung vorschlagen.
Ein weiteres Beispiel ist, wenn ein Kind oder seine Familie unerwartet mehr Unterstützung von anderer Seite erhält (z.B. durch staatliche Hilfe wenn z. B. ein Familienmitglied eine staatliche Berufsunfähigkeitsrente erhält) - in diesem Fall werden wir Sie darüber informieren und fragen, ob Sie das Kind trotzdem auch weiterhin unterstützen möchten oder die Unterstuetzung eines anderen Kindes (das in diesem Fall dann noch bedürftiger wäre) übernehmen wollen. Die Entscheidung liegt dann selbstverständlich bei Ihnen.

Wann endet die Patenschaft?
Sie können als Pate jederzeit Ihre Patenschaft ohne Angabe von Gründen beenden.
 

Von unserer Seite aus setzen wir uns mit Ihnen in Verbindung, wenn das Kind die Volljährigkeit erreicht. Sollte es unserer Ansicht nach noch weiteren Unterstützungsbedarf geben (z. B. wenn das Kind die Schule noch nicht abgeschlossen hat), teilen wir Ihnen dies mit und Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Patenschaft mit Erreichen der Volljährigkeit Ihres Patenkindes beenden oder fortführen wollen.
 

Kontakt-Adresse in Südafrika:
SIZANANI OUTREACH PROGRAMME
-SPONSORSHIP-PROGRAMME SOUTH AFRICA-
P.O. BOX 126
NKANDLA 3855
KWA ZULU NATAL
SOUTH AFRICA

 

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