Die Nardini-Reliquie in der Mutterhauskirche
Am 22. Oktober 2008, dem 2. Jahrestag der Seligsprechung von Dr. Paul Josef Nardini im Dom zu Speyer, wurde in der Kirche des Mutterhauses eine Reliquie unseres Ordensgründers segnet.
In einer feierlichen Vesper übergab Herr Superior Dr. Wilhelm Gegenfurtner der Gemeinschaft eine Oberarm-Reliquie, die bei der Graböffnung im Zuge des Seligsprechungsprozesses dem Gründergrab in Pirmasens entnommen worden war.
Der Reliquienschrein wurde vom Goldschmied Markus Engert aus Würzburg gefertigt. Mit der Fassung der Reliquie beauftragt war Sr. Dominica Heid, Benediktinerin von Sr. Waldburg in Eichstätt.
Herr Superior Dr. Gegenfurtner erläuterte im Rahmen der Segnung einige Gedanken von Sr. Dominika zur Gestaltung der Fassung. Angeregt habe sie insbesondere der Satz „Ich werde euch zu Menschenfischern machen“ (Mt 4,19b, Mk 1,17b). Darüber hinaus habe sie versucht, da es sich um eine Arm-Reliquie handelt, das Bild des „Starken Armes Gottes“ durch die Verwendung von weißem Leinen, einem besonders unverfälschten und strapazierfähigen Stoff, zu integrieren. Außerdem spiegele sich die Positionierung des Schreins an den Stufen des Altarraumes in der stufenförmigen Faltung des Leinenstoffes wieder.
Auch die Wahl des Platzes für den Schrein habe eine besondere Bedeutung. Zum einen stehe er wie ein Eckstein (vgl. Ps 118,22) am rechten vorderen Rand des Altarraumes. Dies deute darauf hin, wie oft Paul Josef Nardini nicht verstanden, ja wie ein „Eckstein verworfen“ worden sei. Der Gedanke des Nardini-Grabes habe schließlich dazu angeregt, die Reliquie nicht erhöht, sondern in einer Steinfassung am Boden des Altarraums zu bergen.
Mit der Nardini-Reliquie haben wir Schwestern nun neben der Nardini-Kapelle einen weiteren Gebetsraum, in dem wir den seligen Gründer unserer Ordensgemeinschaft verehren können.